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Die Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera


Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
Beschreibung Verbreitung Haltung Fütterung Vermehrung Aufzucht Überwinterung Literatur Links


An alle Halter der Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera.
Bitte unterstützen Sie die Erhaltung der genetischen Vielfalt
dieser interessanten Schildkrötenart.

Beiteiligen Sie sich am Zuchtbuch der ESF.
Unter folgendem Link finden Sie genauere Informationen
auf der Seite von Leo Schober zum

ESF- Zuchtbuch für Graptemys oculifera



Buch zum Thema "Freilandanlagen für Wasser- und Sumpfschildkröten"

Buch "Freilandanlagen für Wasser- und Sumpfschildkröten"

Mein Buch zu diesem Thema können Sie über folgenden Link bestellen:
Freilandanlagen für Wasser- und Sumpfschildschildkröten

Beschreibung

Die Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera zählt zu den relativ klein bleibenden schmalköpfigen Höckerschildkröten. Weibchen werden 13 bis 21,5 cm (durchschnittlich 15,6) groß. Männchen bleiben mit durchschnittlichen 8,9 cm (7,2 bis maximal 10,9 cm) viel kleiner.
Diese Art ist ein geschickt schwimmender Flussbewohner, der auch mit starker Strömung gut zurechtkommt. Wichtig ist das Vorhandensein von Sonnenplätzen in Form von aus dem Fluss ragenden Totholz (umgestürzte Bäume). Hier fühlen sich die Tiere sicher, da sie sich bei Gefahr sofort ins sichere Wasser flüchten können. Zur Eiablage suchen die Tiere am Fluss liegende Sandbänke auf. Instinktiv suchen die Tiere dort für ihre Gelege erhöhte Stellen auf die möglichst außerhalb Hochwassergefährdeter Bereiche liegen.
 

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
Weibchen der Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera



Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

ca. 40jähriges Männchen der Pracht-Höckerschildkröte


Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
Junges Graptemys oculifera - Männchen
(12 Monate alt - das Geschlecht ist schon deutlich erkennbar)

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

















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Verbreitung

Lebensraum der Pracht-Höckerschildkröte Graptemys oculifera ist das Einzugsgebiet des Pearl Rivers sowie einigen seiner Zuflüsse im süd-zentralen Mississippi und Louisiana.



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Haltung

Meine weiblichen Pracht-Höckerschildkröten halte ich mit den Weibchen zweier anderer Schmalköpfigen Höckerschildkrötenarten – der Gelbtupfen-Höckerschildkröte Graptemys flavimaculata und der Schwarzknopf-Höckerschildkröte Graptemys nigrinoda zusammen.
Zur Zeit leben jeweils 2 Weibchen von Graptemys oculifera, 2 Weibchen Graptemys nigrinoda und zwei Weibchen von Graptemys flavimaculata in einem Terrarium zusammen.
Der Wasserteil besteht aus einem Aquarium mit den Maßen 180 x 60 x 50 cm (LBH). Das Becken ist in eine Terrarienvitrine aus OSB-Platten verbaut und komplett befüllt, so dass den Tieren maximaler Schwimmraum zur Verfügung steht. Auf den standardmäßig seitens des Aquarienbauers stabilisierenden Glas-Querstreben wurde ein Landteil aus Douglasienterrassendielen erstellt, der mit einer Oberfläche aus Korkeichenrinde bedeckt ist. So werden die in der Natur genutzten Sonnenplätze auf im Wasser liegenden Baumstämmen simuliert. Bestrahlt wird der Sonnenplatz mit einem 150 Watt HQI-Außenstrahler, der seiner eigentlichen Nutzung entsprechend gegen Spritzwasser abgedichtet ist.

Ich habe hierfür den hier hinterlegten Strahler verwendet und bin damit seit Jahren sehr zufrieden. Früher verwendete No-Name Produkte waren nach recht kurzer Zeit defekt.

HQI Strahler 150 Watt für den Sonnenplatz

Wie oben beschrieben suchen Pracht-Höckerschildkröten Graptemys oculifera in der Natur hoch über dem Wasserspiegel der Flüsse liegende Sandbänke zur Eiablage auf.
Dem muss auch bei der Haltung im Terrarium Rechnung getragen werden. Vielfach berichten Graptemys Halter, dass Eiablageplätze deren Substratoberfläche nur wenige Zentimeter über dem Wasserspiegel angeordnet sind nicht angenommen werden. Das führt dann oft dazu, dass die Weibchen die Eier im Wasserteil absetzen. Im ungünstigeren Fall kann dies aber auch zur Legenot bei den Weibchen führen. Aus diesem Grund habe ich den Eiablageplatz so positioniert, dass die Substratoberfläche ca. 35cm höher als der Wasserspiegel des Aquariums liegt. Diesen Bereich können die Tiere über einen Steg der vom Sonnenplatz aus weiter ansteigt kletternd erreichen. Auch dieser Übergang besteht aus einer breiten Korkeichenrinde.
Für den Eiablagebehälter habe ich einen stabilen Hydrokulturbehälter mit den Maßen 70 x 35 x 35 cm (LBH) verwendet. Dieser wurde in der beschriebenen Höhe über dem Wasserspiegel aufgehängt. Als Substrat wurde Flusssand in der Körnung 0-8 mm verwendet. Dieser ist bei uns im Baustoffhandel als „Estrichsand“ erhältlich.
Das Substrat wird in der Eiablagezeit von April bis September regelmäßig angefeuchtet.
Um den Tieren einen attraktiven, warmen und hellen Ablageort (analog der sonnenbeschienenen Sandbänke) zu bieten wird der Legebereich mit einer 70 Watt Metalldampflampe bestrahlt.

Die Flussbewohnenden Höckerschildkrötenarten benötigen für ihr Wohlbefinden eine gleichbleibend gute Wasserqualität. Daher wird alle 3-4 Wochen ein Teilwasserwechsel durchgeführt. Zudem habe ich nach dem in meinem Buch beschriebenen Filterteichprinzip einen Biofilter mittels umfunktionierten 15 Liter Baueimer erstellt. Dieser Filter wird durch eine Teichpumpe Oase Aquamax 2000 (35 Watt) gespeist, die auch Schmutzpartikel bis zur Korngröße 8mm transportieren kann. Zusätzlich wurden noch Eheim Innenfilter eingebracht um auch feinere Schwebstoffe zu entfernen.

Die Männchen werden außerhalb der Paarungszeit zusammen in einem separaten Terrarium gepflegt. Dieses beinhaltet einen Wasserteil mit den Maßen 100 x 60 x 50 (LBH). Der Sonnenplatz bestehend aus einer Korkeichenrinde wird mit einer 70 Watt UV Metalldampflampe bestrahlt. Gefiltert wird dieses Aquarium mit einem Bio-Eckfilter nach GEISSEL (www.turtle-technik.de )


Die ideale Gruppenzusammensetzung

Oft wird nach der richtigen Gruppenzusammensetzung gefragt. Deshalb eine kurze Erklärung zu diesem Thema:

Eine Gruppe bestehend aus mehreren Weibchen (ohne Männchen) lässt sich meist ohne Probleme zusammen halten. Aber auch bei den eigentlich recht verträglichen Höckerschildkrötenweibchen gibt es keine 100 prozentige Garantie.

Eine Gruppe bestehend aus mehreren Prachthöckerschildkrötenmännchen (ohne Weibchen) ist zum Teil möglich. Hierbei ist die schlechteste Lösung zwei Männchen zusammen zu halten, da das dominantere Tiere den unterlegenen dauerhaft unterdrückt.
Ich halte im Moment in einem größeren Aqua-Terrarium 6 Höckerschildkrötenmänner zusammen. Gelegentliche Zankereien entstehen meist nur während der Paarungszeit und verteilen sich so auf die ganze Gruppe. So wird nie ein einzelnes Tier dauerhaft unterdrückt.

Ein einzelnes Männchen ist eine mögliche Alternative. Hierbei stört mich allerdings die ständige Einzelhaltung eines Tieres.

Die Zusammenhaltung mit Moschusschildkröten ist nicht zu empfehlen, da bei mir in einem Fall zu einer abgebissenen Schwanzspitze bei einer Südlichen Zierschildkröte (Chrysemys picta dorsalis) kam.

Eine Gruppe aus vielen Weibchen und einem Männchen kann in einem sehr großen Aquaterrarium harmonieren. Eine solche Gruppenzusammensetzung kann über Jahre ohne Probleme funktionieren.



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Fütterung

Meine Graptemys füttere ich insbesondere im Frühjahr vor der kräftezehrenden Eiablagesaison mit selbst hergestelltem Gelatinefutter.
Mein Rezept finden Sie in meinem Buch.

Zudem kommen in erster Linie andere natürliche Futtermittel wie Stinte, getrocknete Süsswassershrimps, getrocknete Bachflohkrebsen (Gammarus) und ab und zu Regenwürmer zum Einsatz.
Zur Ergänzung bekommen die Tiere Koipellets.
Als pflanzliches Futter werden regelmässig Wasserlinsen (Lemna minor)


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Vermehrung

Vor einigen Jahren konnte ich 2 halbwüchsige Weibchen erwerben. Mit ca.500g Körpergewicht erfolgten die ersten Eiablagen. Das Weibchen war zu diesem Zeitpunkt ca. 7 Jahre alt. Weiterhin erwarb ich zwei kühl bebrütete Nachzuchten von einem befreundeten Züchter die mit ca. 2-3 Jahren geschlechtsreif waren. Zudem wurde mir von einem Schildkrötenfreund ein ca. 40 jähriges Männchen als Zuchtleihgabe zur Verfügung gestellt.
Wie oben beschrieben werden die Weibchen getrennt von den Männchen gehalten. Lediglich zur Verpaarung werden sie im September zur Zeit der „Tag-/ Nachtgleiche“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quinoktium ) zusammengesetzt. Zudem werden sie beim Überführen in die Winterruhe im 10-15°C kalten Wasser noch einmal zusammengesetzt. Hierbei konnten innerhalb von 10 Minuten erfolgreiche Paarungen beobachtet werden. Auch sofort nach der Winterruhe, die für meine Höckerschildkröten Mitte Februar endet sind die Männchen noch mal für einige Tage mit den Weibchen zusammen.
Einige Wochen nach der Winterruhe erfolgt meist Anfang April die erste Eiablage. Die Gelege bestehen bei meinen noch recht jungen Weibchen bisher meist aus 3-5 Eiern.
Höckerschildkröteneier sind wie die Gelege der Zierschildkröten weichschalig und könnten daher je nach Feuchtigkeit des Subtrates recht schnell austrocknen. Daher werden sie noch am Tag der Ablage in den Inkubator überführt. Die Brutbehälter bestehen aus oben offenen Kunststoffdosen die mit feuchtem grobem Vermiculite gefüllt sind. Die Gelege werden in halber Höhe in das Brutsubstrat eingebettet und komplett mit Vermiculite bedeckt.
Männer bebrüte ich bei 27°C und bei gleichbleibender Temperatur. Um Gelege gezielt auf Weibchen zu bebrüten ist eine höhere Temperatur erforderlich. Dauerhaft hohe Temperaturen führen aber oft zu Panzeranomalien. Für die Bebrütung auf Weibchen muss daher noch nach der optimalen Brutmethode geforscht werden.



Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
Schlüpflinge  der  Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera




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Aufzucht

Meine Schlüpflinge ziehe ich in einem kleinen 60 Liter Becken auf. Ins Wasser lege ich Hornblatt (Ceratophyllum demersum) als Kletterhilfe und Versteckmöglichkeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hornblatt
Drei in einem Terrarienschrank integrierte, neben einander stehende, Becken werden von einer 35 Watt UV Metalldampflampe der Firma Reptiles Expert beleuchtet. Diese Birne, die mit einem entsprechenden Vorschaltgerät betrieben werden muss, gibt ein sehr helles, der Sonnenstrahlung ähnliches Licht ab. Weiterhin gibt diese Birne auch UV-Licht ab.

Weitere Informationen zur Beleuchtung und eine genaue Beschreibung zur Verwendung der Desert Bright Sun UV Birne finden sie unter Terrarienbeleuchtung.

Durch die Beleuchtung steigt die Wassertemperatur tagsüber auf ca. 27°C. Deshalb verwende ich keinen Heizstab mehr.
Die leichte Abkühlung des Wassers während der Nacht schadet den Tieren nicht.

Die beiden Aufzuchtbecken werden mittels Eck-Biofilter gefiltert wie Uwe Geissel sie auf seiner Seite unter www.turtle-technik.de beschreibt. Lediglich eine kleine Änderung habe ich vorgenommen. Für Zierschildkröten die auch zu einem gewissen Anteil pflanzliche Nahrung zu sich nehmen hat sich das vorschalten eines grobporigen Filterschwamms bewährt. Ansonsten setzt sich das Filtersubstrat (Lava) schnell mit Pflanzenfasern zu und muss dann komplett gereinigt werden. Bei Verwendung des Filterschwamms kann dieser ab und zu vorsichtig herausgehoben und gereinigt werden. Bei Moschusschildkröten die fast zu 100% tierische Nahrung bevorzugen gibt es diese Probleme nicht.

Der Beckenboden ist mit gewaschenem Rheinsand bedeckt. Die weitere Ausstattung besteht aus aus dem Wasser ragenden Ästen und Korkeichenrindenstücken als Sonnenplatz.
 Besetzt sind die Becken mit Hornkraut, Wasserlinsen und der Muschelblume. Natürlich müssen diese Pflanzen immer wieder durch neue ersetzt werden, da Zierschildkröten wie schon beschrieben einen hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen.

Eine Beschreibung des Beckens und des Biofilters finden sie   ????hier??? Link einfügen

Die Aufzucht der Jungtiere bereitet keine Probleme. Wie bei der Aufzucht anderer Wasserschildkrötenarten sollten die Jungtiere langsam und gleichmäßig wachsen.
Daher gibt es meist einmal in der Woche einen Diät-Tag. Zudem stehen den kleinen Höckerschildkröten auch von Anfang an Wasserpflanzen aus dem Gartenteich zur Verfügung. Insbesondere Wasserlinsen befinden sich immer in den Aufzuchtaquarien und werden von den Schlüpflingen gerne gefressen.


Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera
ca. 3-4 Wochen altes Jungtier der Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

Pracht-Höckerschildkröte - Graptemys oculifera

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Überwinterung

Meine Höckerschildkröten der Arten Graptemys nigrinoda nigrinoda, Graptemys oculifera und Graptemys flavimaculata werden nach langsam absinkenden Temperaturen im Herbst, von Anfang Januar bis Mitte Februar bei Temperaturen von ca. 4-8°C im Überwinterungskeller bei vollkommener Dunkelheit überwintert.
Auch die Schlüpflinge des Vorjahres werden wie die Elterntiere überwintert.
In der zweiten Februarwoche werden die Überwinterungsbehälter aus dem Keller in den kühlen Hausflur überführt und so die Temperatur über mehrere Tage langsam erhöht. Nach ca. einer Woche werden die Tiere dann wieder ins Terrarium überführt. Hierbei ist besondere Vorsicht angebracht.
Werden die Tiere aus den Überwinterungsboxen in die Aquarien gesetzt ist es in Einzelfällen geschehen, dass die Tiere in Hektik abtauchten und es zum ersten Luftholen nicht mehr an die Wasseroberfläche schaften.
Da ich die Tiere in dieser Phase immer genau beobachte ist noch nie etwas passiert.
Wenn ich sehe, dass ein Tier beim ersten Auftauchversuch Probleme hat setze ich sie noch mal auf den Landteil. Beim zweiten Versuch funktioniert es in der Regel dann ohne Zwischenfälle. Während der aktiven Zeit haben die dann an den Wasserstand gewöhnten Tiere habe keinerlei Probleme aufzutauchen.


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Literatur

The Map Turtle and Sawback Atlas: Ecology, Evolution, Distribution and Conservation (Animal Natural History) (Englisch) Taschenbuch  – 6. Januar 2016  - von Peter V Lindeman

Schildkröten der Welt / Turtles of the World, Band. 2 (Nordamerika) (Englisch) Gebundene Ausgabe  – 1. März 2004 - von Holger Vetter



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Links




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